
Christine Sun Kim, Long Echo, 2022 | Kohle auf Papier, 113 × 223,5 cm, Detail
Christine Sun Kim
Cues on Point
Secession 17.2.–16.4.2023
Christine Sun Kims Kunst ist voller Rhythmus und Dynamik. Ob kleinformatige Zeichnungen oder raumfüllende Wandzeichnungen, ob Internet-Memes, Textbotschaften im öffentlichen Raum oder Spruchbanner, die von Flugzeugen über den Himmel gezogen werden: Die Arbeiten sprühen vor Energie und scheinen die Beengung und Beschränkungen ihres Raumes sprengen zu wollen. Ihre Zeichnungen sind grafisch und reduziert und können im Wesentlichen in zwei Kategorien unterteilt werden: Eine verwendet Infografiken, während die andere das formale Repertoire von Comics übernimmt, vor allem Geschwindigkeitslinien zur Vermittlung von Aktion und Reaktion.
Sprache, Sound, Körper, Identität und Diaspora, Übersetzung, Hierarchisierung, Ausschlussprinzipien und gesellschaftliche Normen sind einige der wesentlichen Themen, denen sich die Künstlerin in ihrem formal vielfältigen Werk widmet. In vielen ihrer Arbeiten teilt sie dem Publikum mit, wie es sich anfühlt, von der Mehrheitsgesellschaft der Hörenden strukturell und systematisch ausgeschlossen zu werden; immer den Regeln der anderen ausgesetzt zu sein und sich viele Möglichkeiten erst erkämpfen zu müssen. Kims Kunst ist unverkennbar politisch: Ihr zentrales Anliegen ist die Forderung nach mehr Sichtbarkeit für Taube und eine breitere Anerkennung des Zugangs für Menschen mit Behinderung im Allgemeinen.
Christine Sun Kim
Cues on Point
Secession 17.2.–16.4.2023
Christine Sun Kim’s art brims with rhythm and dynamic energy. Small-format drawings and sprawling murals, internet memes, text messages in public spaces, and banners towed across the sky by airplanes pack a punch and seem to want to explode the confines and constraints of their media. Her drawings are graphical and spare and largely fall into one of two categories: one utilizes the aesthetics of infographics, while the other adopts the formal repertoire of comic strips, notably speed lines to convey action and reaction.
Language, sound, body, identity and diaspora, translation, hierarchization, principles of exclusion, and societal norms: these are some of the vital concerns to which the artist dedicates herself in her formally diverse output. Many of her works share with the audience how it feels to be structurally and systematically excluded from the hearing majority community; to be forever subject to the rules of others and have to fight for opportunities that are available by default to the hearing. Kim’s art is unmistakably political, at its core demanding greater visibility for Deaf people and wider recognition of disability access writ large.