Jason Bard Yarmosky, Portrait of a young man, 2018 | Öl auf Leinwand | Privatsammlung Europas

Schwarze Juden, Weiße Juden? Über Hautfarben und Vorurteile
Jüdisches Museum Wien | 22.10.25 – 26.04.2026

Welche Hautfarben haben Jüdinnen und Juden – und welche werden ihnen zugeschrieben? Wie verorten sie sich selbst? Die Ausstellung „Schwarze Juden, Weiße Juden?“ geht diesen Fragen nach und zeigt historische und zeitgenössische Beispiele der Fremd- und Selbstwahrnehmung. Sie beleuchtet das Thema der jüdischen Identität im Spannungsverhältnis zwischen Eigendefinitionen, Antisemitismus und Rassismus.

Seit Jahrhunderten werden Menschen durch rassistische Weltanschauungen vor allem nach ihrer Hautfarbe bewertet. „Rassentheorien“, Kolonialismus, Antisemitismus und andere Überlegenheitsfantasien schufen eine Hierarchie der Menschen: eine Ordnung der Welt, die auf der Ordnung nach Hautfarben beruht. Im Fokus der Ausstellung stehen diese Stereotypisierungen und Ausgrenzungen, die Jews of Color weltweit – insbesondere in Europa, den USA und Israel – erfahren.

Heutige Diskurse verstehen Hautfarbe als historische und soziale Konstruktion und weniger als biologische Kategorie. Gerade die jüngste Eskalation des Nahost-Konflikts führte zur Verfestigung des Stereotyps von Juden als Weiße Kolonialherren, die eine „Nicht-Weiße“, indigene Bevölkerung unterdrücken. Dafür wird ausgeblendet, dass Jüdinnen und Juden – nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass ihre Geschichte von Migration, Vertreibung, und allen voran von der Schoa geprägt ist – auf allen Kontinenten präsent waren und sind.

www.jmw.at

Black Jews, White Jews? On Skin Color and Prejudice
Jüdisches Museum Wien | 22.10.25 – 26.04.2026

What skin colors do Jews have – and which are ascribed to them? How do they position themselves? The exhibition Black Jews, White Jews? explores these questions and shows historical and contemporary examples of external and self-perception. It examines the topic of Jewish identity in the charged relationship between self-definition, antisemitism, and racism.

For centuries, racist worldviews have judged people primarily by their skin color. “Race theories,” colonialism, antisemitism, and other fantasies of superiority created a hierarchy of people: an order of the world based on the order of skin color. The focus of the exhibition is on the stereotyping and exclusion that Jews of color experience worldwide – particularly in Europe, the USA, and Israel.

Today’s discourses understand skin color as a historical and social construction rather than a biological category. The recent escalation of the Middle East conflict has led to the consolidation of the stereotype of Jews as white colonial rulers who oppress a “non-white,” Indigenous population. This ignores the fact that Jews were and are present on all continents – not least because their history is shaped by migration, expulsion, and especially the Shoah.

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