Anne Teresa De Keersmaeker | Björn Schmelzer

Cesena

steirischer herbst 2011

Tänzer singen, Sänger tanzen. Anne Teresa De Keersmaeker – mit ihren konzeptuell klaren und zugleich betörend schönen Inszenierungen seit Langem eine der einflussreichsten Choreografinnen unserer Zeit – nimmt die Idee dieser Zusammenarbeit ernst: Björn Schmelzers einzigartiges Vokal-Ensemble Graindelavoix liefert nicht einfach die Musik zum Tanz, sondern ist von Anfang an Teil der Entstehung dieses gemeinsamen Abends, zuerst für den offenen Ehrenhof des Papstpalasts in Avignon konzipiert, anschließend überarbeitet und eröffnet als Premiere der Bühnenfassung den diesjährigen steirischen herbst. Neunzehn Tänzer und Sänger erforschen im sich transformierenden Licht- und Bühnendesign von Ann Veronica Janssens die Grenzen ihrer Fähigkeiten im Dialog mit einer Musik, die zwar aus einer zeitlich weit entfernten Welt stammt, doch paradoxerweise in ihrer Komplexität und Abstraktion durchaus unserem zeitgenössischen Musikverständnis entspricht: Die Ars subtilior aus dem ausgehenden 14. Jahrhundert vereint in umständlicher Notation drei scheinbar unabhängige Stimmen zu einer rhythmisch äußerst differenzierten Partitur. „Cesena“ setzt einen selten praktizierten Musikstil bewusst als Kontrapunkt zu unserem musikalischen Kanon und eröffnet so neue Welten des Hörens und des Sehens.

www.steirischerherbst.at

Anne Teresa De Keersmaeker  | Björn Schmelzer

Cesena

steirischer herbst 2011

Dancers sing, singers dance. Anne Teresa De Keersmaeker – who has long been one of the most influential choreographers of our time, with her conceptually clear and yet enchantingly beautiful productions – takes the idea of this collaboration seriously: Björn Schmelzer’s unique Graindelavoix vocal ensemble not only provides the music for the dancing, but was also involved from the outset in creating this joint evening, that was first conceived for the open Court d’Honneur at the Palais des Papes in Avignon and has since been adapted for its stage première opening this year’s steirischer herbst. Amidst Ann Veronica Janssen’s mercurial light and stage design, nineteen dancers and singers explore the limits of their skills in a dialogue with a music that, while hailing from a world distant in time, is nevertheless paradoxically very much akin to our contemporary understanding of music in terms of its complexity and abstraction: Ars subtilior from the late 14th century uses a complex notation to combine three seemingly independent voices so as to create a rhythmically extremely differentiated score.
´Cesena´consciously sets a rarely practised style of music in counterpoint to our musical canon, thus tapping into new worlds of hearing and seeing.

www.steirischerherbst.at