Madonna - A Character Study from THEY THE THEM ARE WE: MONO(i)DIALOGUES
A Nástio Mosquito Recipe for steirischer herbst | Illustration Collage by Jay Viegas © Nástio Mosquito

Nástio Mosquito 

steirischer herbst | 18.9. – 12.10.2025

Nie wieder Frieden

Die 58. Ausgabe des steirischen herbst ist von Ernst Tollers satirischem Theaterstück Nie wieder Friede (1934–36) inspiriert: Auf dem Olymp streiten Napoleon und Franz von Assisi darüber, ob die Menschheit Krieg oder Frieden bevorzugt, und schicken eine rätselhafte Kriegserklärung an das bergige Dunkelstein. Die Bevölkerung erinnert sich sofort an einen obskuren „Erbfeind“ und geht gegen Fremde vor.

Auf Englisch wird Tollers Stück in der Regel unter dem Titel No More Peace aufgeführt. Dieser Titel gibt jedoch nicht die Intensität des Originals und dessen Umkehr der bekannten Parole „Nie wieder Krieg“ aus der Zwischenkriegszeit wieder. „Nie wieder“ sind auch die Worte, die die Buchenwald-Überlebenden kurz nach der Befreiung des Lagers im April 1945 skandierten.

Tollers Anklage eines Europas, das vom Faschismus gebannt war, könnte heute nicht aktueller sein. Institutionen, die gegründet wurden, um die Rückkehr von Krieg und Völkermord zu verhindern, bröckeln. Angesichts des vielen Bluts, das seit 1945 vergossen wurde, klingt die Parole „Nie wieder“ hohl. Wladimir Putins Russland führt seinen blutigen Angriffskrieg, während es vorgibt, sich für Frieden einzusetzen. Die israelische Regierung nutzt die Bedrohung durch einen neuen Holocaust, um den Gaza-Krieg auf unbestimmte Zeit fortzusetzen und ihn vollständig auf die Zivilbevölkerung auszuweiten...

Die Ausstellung von Never Again Peace lädt dazu ein, in der ehemaligen Destillerie Bauer vielfältige Geschichten über eine polarisierte Gesellschaft zu entdecken. Performances, Diskussionen, das herbstkabarett und weitere Veranstaltungen ergänzen das Programm.

www.steirischerherbst.at

Nástio Mosquito 

steirischer herbst | 18.9. – 12.10.2025

Never Again Peace

The 58th edition of steirischer herbst festival is inspired by Ernst Toller’s satirical play Nie wieder Friede (1934–36): on Mount Olympus, Napoleon and Francis of Assisi debate whether humanity prefers peace or war and send a cryptic declaration of war to mountainous Dunkelstein. Immediately, the population remembers an obscure “hereditary enemy” and mobilizes against foreigners.

In English, Toller’s play is usually staged as No More Peace. This title does not capture the intensity of the original and its reversal of the popular interwar slogan “Nie wieder Krieg.” Nie wieder means “never again,” the phrase chanted by Buchenwald survivors shortly after the camp’s liberation.

Toller’s indictment of Europe as it fell under the spell of fascism could not be more relevant today. Institutions built to prevent the return of war and genocide are crumbling. Given the amount of bloodshed since 1945, “never again” rings hollow. Vladimir Putin’s Russia leads its bloody war of aggression while claiming to support peace, and the Israeli government uses the threat of a new Holocaust to continue the Gaza war indefinitely, fully extending it to the civilian population...

The exhibition of Never Again Peace invites the audience to discover manifold stories about a polarized society at Graz’s former Bauer distillery. Performances, discussions, the herbst cabaret, and further events complete the program.

www.steirischerherbst.at